Realismus (Internationale Beziehungen)

Der Realismus, in Abgrenzung zum sogenannten Neorealismus in vielen Fällen genauer auch als Klassischer Realismus bezeichnet, ist eine Denkschule innerhalb der politikwissenschaftlichen Disziplin Internationale Beziehungen, die sich mit dem Charakter und der Verteilung der Macht im internationalen System auseinandersetzt.

Nach realistischer Auffassung ist das wichtigste Ziel jedes Staates das eigene Überleben. Das lasse sich am besten dadurch sichern, dass er mächtiger ist als seine potentiellen Gegner. Durch diese Betrachtungsweise ist der Realismus dem überwiegend optimistischen Ansatz des Idealismus entgegengesetzt.

Der Realismus begründete die Internationalen Beziehungen als systematische Sozialwissenschaft und Forschungsgegenstand. Die meisten nachfolgenden Theoriebildungen wurden entweder in modifizierender Anknüpfung an ihn (insbesondere der Neorealismus) oder auf Basis seiner Ablehnung formuliert.[1]

  1. Andreas Jacobs: Realismus. In: Siegfried Schieder, Manuela Spindler (Hrsg.): Theorien der internationalen Beziehungen. 3. Auflage, Verlag Barbara Budrich, Opladen 2010, S. 39–64, hier S. 39.

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